r.evoltuion of mind

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  "Unknown Reality" 1 - Die ersten Seiten
   
 
                                        Sommer ist Winter
 
Heute ist morgen, und Gegenwart, Vergangenheit,
Nichts existiert und alles wir währen,
Da ist kein Anfang, da war kein Ende,
Keine Tiefe des Falls, keine Höhe des Aufstiegs.
Da ist nur dieser Augenblick, dieses Aufflackern des Lichts,
Das nicht erhellt, aber ach! so hell!
Denn wir sind der Funke, irrlichternd im Raum,
Der die Ewigkeit eines Momentes der Gnade verzehrt,
Denn heute ist morgen, und Gegenwart, Vergangenheit.
Nicht existiert, und alles wird währen.

Dieser Vers aus einem Gedicht, der zu Beginn des Buches gleich die richtige Einstimmung bietet, wurde von Jane geschrieben, weit bevor sie bewussten Zugang zum Seth-Material hatte. Robert erkennt darin, dass Jane schon über ihr frühes Leben hinweg eine starke intuitive Verbindung zur mystischen Einheit verspürte.

Das Gedicht drückt die „Einheit aller Dinge“ und ihre diesbezügliche Nicht-Existenz aus. Genaugenommen könnte das Gedicht auch von einem Zen-Meister stammen. ;-)

Robert wartet in seinen „Einleitenden Bemerkungen“ mit einer ganzen Menge Zahlen und Statistiken auf. Er beschreibt auch wie er versuchte die komplexen Anmerkungen, die er zu dem von Seth durchgegebenen Material und den Rahmenbedingungen der Sitzungen macht, anordnet und dem Leser möglichst einfach zugänglich machen wollte.

Schnell wird klar: Es handelt sich bei diesem Buch um die „higher class in education about reality“. Sozusagen um das nächste Level von Seths Ausführungen, die man aus den vorherigen Büchern kennt. So spricht Rob davon, dass der Leser den Text und die Anmerkungen „durcharbeiten“ müsse. Seth bestätigt dies auch in einem Auszug aus Sitzung 743, in welcher er erwähnt, dass dieses Buch „mehr Fragen aufwerfen“, als „Antworten geben“ werde.

Dann geht Rob auf Aufgabe ein, die Jane aus seiner Sicht in Bezug auf das Seth-Material erfüllt. Sie solle diese tiefsten, ätherischen und praktischen künstlerischen Ideen und mystische Wahrheiten und Fragen in unserer Welt zu Verfügung stellen. Eine schöne Vorstellung, solch eine essentielle Aufgabe von dieser Frau erfüllt zu sehen. Ich empfinde Dankbarkeit für die Arbeit, die die Beiden und natürlich auch Seth, wenn man dies so nennen mag, vollbracht haben.

Interessant sind auch Robs Reflektionen zu den Gemeinsamkeiten bzw. hauptsächlich zu den Unterschieden von Seth Philosophie, die natürlich auch zu Janes und seiner geworden ist, und den Weisheitslehren des asiatischen Raumes. Dabei muss man natürlich bedenken, dass zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Zeilen vor allem das Indische „IN“ war.

Zwar gibt er offen zu über diese Dinge nicht wirklich viel zu wissen, lässt es sich aber trotzdem nicht nehmen, über Karma und Wiedergeburt zu sprechen, die er in Seths Weltsicht nicht so erkennen kann. Dabei wird sehr deutlich, dass ihm das eigentliche Verständnis dafür fehlt und er hier von einem zu einfachen, westlich angehauchten Bild der NewAge/Hippie-Generation geprägt ist.

Auch interessant sind die von Seth in Sitzung 750 erläuterten Motive für das vorliegende Buch und schließlich kommt auch Jane mit einem Essay zu Wort, in dem sie schöne, eindrückliche Informationen liefert, wie der Trancezustand in dem sie Seth channelt wirkt, wie er sich für sie anfühlt und wie das Material zustande kommt.
Ich erwache aus einem Moment der Selbstverlorenheit. Mitten im Satz lies ich das Lesen sein und starrte offensichtlich mein Bücherregal an, in dem sich die „Eso-Büchern“ befinden. Diese Situation bringt mich zu einem Selbstironischen Lachen. Wir werden sehen, ob es einen Grund gab...

Jane beschreibt, dass Seth mehr in ihrem Bewusstsein „stattfindet“, als dass er anwesend ist, und zwar immer dann, wenn sich ihre Ströme kreuzen.

Mittlerweile scheinen eine ganze Menge Leute Notiz von Janes Arbeit genommen zu haben und schreiben Unmengen Briefe, bitten Seth um Antworten und Hilfestellung zu Problemen. Das typische Phänomen, das deutlich zeigt, dass die Leute kaum verstanden haben, was Seth in seinen Büchern schreibt.

Um den Menschen möglichst schnell antworten zu können erstellte Jane und Rob einen Formbrief, dem sie den Menschen zusenden. Und auch Seth hat einen allgemeinen Brief verfasst, den ich wegen seiner deutlichen Worte und seiner bewegenden Wirkung hier einfügen möchte:

Lieber Brieffreund, liebe Brieffreundin,
Ruburt hat Deinen Brief gelesen. Und auch Joseph. Ich bin mir seines Inhalts bewusst. Wir haben bis jetzt noch keine äußere Organisation, es gibt keine Sekretärinnen, die das Diktat aufnehmen, keine Mittelsmänner oder –frauen, die blumige, vorgefertigte Antworten verfassen.
Ruburt und Joseph, oder Jane und Rob, wenn Dir das lieber ist, sind Privatpersonen und Menschen, die ihre Privatsphäre schätzen. Sie haben auch eine gewisse unmittelbare Beziehung zum Universum. Diese besonderen Eigenschaften haben zur Folge, dass sie vom Aufbau irgendeiner Organisation Abstand nehmen, auch wenn diese bei der Beantwortung von Briefen hilfreich sein könnte. Deshalb diktiere ich diesen Brief. Er wird zwar an viele geschickt werden, ist aber an jeden einzelnen gerichtet, und ich bedaure nur, dass ich nicht auf persönlichere Art auf Deine Bemühungen, Herausforderungen und Probleme eingehen kann.
Einige von Euch haben in Freude, andere in Leid geschrieben. Einige von Euch haben geschrieben, um von den Antworten zu erzählen, die sie gefunden haben, andere haben geschrieben mit der Bitte um Antwort. In diesem Fall wird euch mit diesem Brief Energie geschickt.
Diese Energie wird in Dir Deine Fähigkeiten wecken. Sie wird Dich zu Einsichten und Lösungen führen, die nur die Deinen sein können. Sie wird Dich mit dem Grund Deines Seins in Berührung bringen – dem letztlich alle jubelnde Freude und Antworten entspringen. Meine Absicht ist nicht, Deine Problem für Dich zu lösen, sondern Dich mit Deiner eigenen Kraft in Berührung zu bringen. Meine Absicht ist nicht, mich zwischen Dich und Deine Freiheit zu stellen, indem ich Dir „Antworten“ liefere, sollte es sich auch um ein zutiefst tragisches Problem handeln. Meine Absicht ist es, Dich in Deiner eigenen Kraft zu bestärken, denn letztlich bist Du in der Magie Deines Seins sehr wohl dazu ausgerüstet, Erfüllung, Verstehen, Überschwang und Frieden zu finden.
Deine Probleme werden von Deinen eigenen Zweifeln verursacht. Diese Zweifel entstehen, weil Du den Kontakt mit der Gültigkeit und Bedeutsamkeit Deiner eigenen Existenz verloren hast. Lass mich hier diese Gültigkeit und Bedeutsamkeit bekräftigen. Lass mich meinen Glauben an die Dir innewohnende Fähigkeit bekräftigen, zu einem freudigen Annehmen zu kommen und Dich über jegliche Deiner Probleme zu erheben. Wenn ich mir gestatten würde, Deine Probleme für Dich zu lösen, dann würde ich Dir Deine eigene Macht verweigern und alle Gefühle, die Du von Machtlosigkeit hast, verstärken. Ich weiß jedoch, dass Du müde werden kannst, und gelegentlich kann ein Geschenk von Energie ziemlich förderlich sein; Ich schicke Dir also mit diesem Brief meine freudige Anerkennung Deiner Existenz – und Energie, die Du zur Stärkung Deiner Vitalität und Kraft verwenden kannst.
Nicht alle Post wird vom Postboten gebracht, und so sollte jeder von Euch eine eigene innere Antwort von mir auf den Brief erhalten, den Ihr mit der Post geschickt habt. Ich diene jedoch auf vielfältige Weise als Sprecher für Eure eigene Psyche, und so wird diese innere Botschaft eine Botschaft von Eurem eigenen größeren Sein an Euch selbst sein; und auf dieser multidimensionalen Realitätsebene grüße ich Dich.
Seth

Ich nehme meinen Zeigefinger, der am Buch anliegt deutlich wahr. Er pulsiert kräftig. Es strömt tatsächlich eine ganze Menge Energie aus diesem Buch, so wie Seth es oben beschreibt. Manch einer mag sich der Wahrnehmung dessen verschließen und meine Beobachtung als „biologische Reaktion“ abtun, jedoch wird auch dieser sich nicht der Wirkung dieser Energie versperren können, wenn er sich dazu „herablässt“ diese Werke zu lesen. Leute! Die in dieser Literatur steckende kreative Energie kommt euch zur Hilfe. Sie ist  Eure eigene und sie bestärkt Euch in allen Lebenslagen, sie steht euch jederzeit und überall zur Verfügung, ohne Mengenbegrenzung und „Abrechnung“. Lasst euch darauf ein, nutzt sie!

Nach ein paar Notizen wird mir warm. Mein Blick fällt auf meinen Bonsai, der nicht so recht wachsen will, wie ich es gerne hätte. Seine Blätter sind größtenteils abgefallen, dafür sprießen munter Triebe an den unmöglichsten Stellen, die kerzengerade in den Himmel wachsen. Wie am Stamm des Baumes deutlich zu erkennen ist, wurde er bei der Aufzucht mit Stäben und Draht in die gewünschte Form gepresst. Er hatte keine Chance sich zu entwickeln, wie er wollte. Nun ist der Stamm für immer gekrümmt und von den rostigen Drähten gekennzeichnet. Ich beschließe, den Bonsai ab jetzt so wachsen zu lassen, wie er gerne möchte. Er wird seinen Weg schon kennen. Vielleicht setze ich ihn auch aus, denn eigentlich gehört ein Baum auf die Wiese oder in den Wald und nicht in einen zu kleinen Topf bei künstlichem Dünger und mit gedrahteten und beschnittenen Trieben.

Hilbert von Sturzbach 04/2007

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