r.evoltuion of mind

-> zurück zum Inhalt

  "Unknown Reality" 3 - Mystik
   
 

Mit Sitzung 679 beginnt also nun Seths Diktat. Anhand zweier Kinderfotos, eines von Jane und eines von Rob, kommt Seth Robs Wusch nach mehr persönlicheren Sitzungen nach.

Auf Basis des Fotos von Jane gibt Seth einen wunderbaren Einblick in Janes Biographie, die mir bisher nicht bekannt war. Die Wahrscheinlichkeiten und wir sie wählen, schon vor unserer Geburt bestimmen wir Eltern und Umwelt in die wir geboren werden, also auch im Verlauf unseres Lebens immer wieder neu fokussieren.

Auf der Nachhausefahrt am frühen Morgen durchfährt mich ein Schauder. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass diese Signale sind um erhöhte Achtsamkeit herbeizuführen. Sie schleudern einen sozusagen zurück in den Fokus. Auf der Strasse stehen zwei Katzen, auch noch just auf der Strecke, die sowieso von unzähligen Tieren als Todesplatz gewählt wird. Sie sehen mich beide an. Ich nehme Verbindung zum Geist der Katzen auf und erkläre, dass ich nicht gerne Tiere überfahre. Eine rennt nach rechts weg, die Andere wählt den langen Weg über die Strasse. Doch beide kommen heil hinüber. Ich hoffe, dass die beiden noch lange gemeinsam durch die Wiesen streifen.

Detaillierte Informationen zu Janes Kindheit erklären ihren Weg zum Katholizismus, weil sie sich nur erlaubt ihr kreatives Potential innerhalb gesellschaftlich anerkannter Strukturen zur erfahren. Einen Ausbruch daraus stellt ihr Wechsel zum Sciencefiction dar, wobei aber auch hier nur die Welt des künstlerischen erlaubt ist um ihren mystischen Erfahrungen Ausdruck zu verleihen.

Von nun an war Jane von einem „Konservativismus“ geprägt, der es ihr erlaubt Dogmen zu entlarven. Ihre stark anti-dogmatische Haltung ist auch der Grund dafür, warum sie und Rob keine Organisation zur Verbreitung des Seth-Materials gründen.

Das durch automatisches Schreiben entstandene Script „The Physical Universe As Idea Construction“ war Janes erste bewusste mediale Erfahrung und damit ihr Zugang zur Spiritualität. Laut Seth ein erster Versuch ihres Bewusstseins mit dem Seinen Kontakt aufzunehmen.

Zwar sind mir die von Rob akribisch vermerkten Daten und Uhrzeiten nicht wirklich wichtig, jedoch sind die von Seth vorgeschlagenen Pausen auch für mich immer eine willkommene Gelegenheit beim Lesen eine, wenn auch nur kurze Pause zu machen, also kurz innezuhalten, das Buch wegzulegen, einen Schluck zu trinken, etc.

Im Übrigen bestätigt es sich, dass der Umgang mit dem Buch nicht ganz einfach ist, es gibt ausführlich Anmerkungen jeweils am Ende der Sitzung. Dazu kommen noch evtl. ganze Kapitel im Anhang.

Nach einem Vergleich von Wahrscheinlichkeiten in Bezug auf die frühen Jahre der Beiden, geht Seth dann auch auf das Zusammenleben von Jane und Rob ein und wie sie sich gemeinsam „zu Seth hin“ entwickelt haben.

Jane hatte große Ängste sich dem neuen Rahmen, wollen wir ihn einmal „Seth-Realität“ nennen, hinzugeben, bzw. sich für ihn zu entscheiden. Auch Rob musste erfahren, dass es zum Ausdruck von wirklicher Kreativität, vor allem in Bezug auf seine Malerei, nötig ist, die konventionellen, gesellschaftlich akzeptierten Pfade zu verlassen.

So versuchen wir wohl alle eine Form des Ausdrucks zu finden. Aber anstatt alles hinzuscheißen und die neuen Pfade zu gehen, haben wir Angst davor und legen uns Erklärungen zurecht, wie wir den Ausdruck in die von uns akzeptierte Welt implementieren können.

Im ersten Anhang stellt Rob Material zusammen um in die „zutiefst mystischen Natur“ Janes weiteren Einblick zu gewähren. Er zitiert einen Auszug aus einer persönlichen Sitzung in der Seth Jane als „große Mystikerin“ bezeichnet. Jane scheint diese Bezeichnung ehr zuwider, da sie sich von religiösen und dogmatischen Zusammenhängen unabhängig sieht.

Es wäre aus Robs Sicht, aber eben diese Unabhängigkeit, die einen freieren Standpunkt und damit eine tiefere Durchdringung des Bewusstseins ermöglicht. So meint auch Jane irgendwann, sie hoffe „tiefer ins Bewusstsein vorzudringen, als je jemand zuvor“.

Befragt nach ihren Gefühlen in der Kindheit, gibt Jane zu, dass sie sich während dieser Zeit ihrer Andersartigkeit gar nicht bewusst war. Auch wenn sie Gedichte mit philosophischen Inhalt schrieb und auch, innerhalb des katholizistischen Kontextes, entsprechende mystische Erfahrungen hatte.

Am Ende dieses Anhanges, spricht Jane nun selbst darüber, was Mystizismus für sie bedeutet: „… Für mich bedeutet dies eine Art von… ja, starker und unbeugsamer Beziehung einer Person zum Universum… eine analoge und gleichwertige Beziehung; eine Sehnsucht, am Sinn der Existenz teilzunehmen und teilzuhaben; ein Drang, die Natur zu würdigen, empfänglich für sie zu sein, sie zu ehren und gleichzeitig zu ihr beizutragen; und auch das Wissen, dass die Natur auch ein Prüfstein für ein tieferes Sein jenseits der menschlichen Erkenntnis ist, dem wir und die Welt entspringen.“

Ich meine, wer solche Dinge so treffend zum Ausdruck bringen kann ist es auf jeden Fall – ein großer Mystiker.

Hilbert von Sturzbach 04/2007

 

    -> weiter
(c) r.eom 2007   -> Inhalt